Der 17.12.22 sollte für mich (Wf Norbert Bruse) ein besonderer und wunderschöner Tag werden. Mit 5 mutigen, starken, netten und der Kälte trotzenden Frauen durfte ich nach Witten fahren und ein „Ründchen im Muttental“ drehen. Das Muttental ist Teil des GeoParks Ruhrgebiet und gehört zu den 77 bedeutendsten Geotopen Deutschlands!

Waltraud, Annette, Vera, Ilona und Evelin gehörten zu meiner Truppe:

 

Das Wetter war einfach traumhaft schön, wenn auch kalt! Mit 5 Min Verspätung (der Zug war schuld) kamen wir in Witten Hbf an und starteten bei -8 Grad ins „Open Air Museum“ Muttental. Vorbei an Haus Witten, was früher auch Burg Berge zu Witten genannt wurde, ging es über die Ruhr hinein ins Muttental.

Hier erfolgte erstmal die offizielle Begrüßung und gleich auch ein paar geschichtliche Infos zum Namen Muttental, der Zeche Theresia und dem Gruben-, und Feldbahnmuseum Witten, welches sich hier an der Zeche befindet. Bekannt ist das Feldbahnmuseum auch unter dem Namen Muttentalbahn, wo ca. 90 Lokomotiven und über 200 Waggons zuhause sind.

 

Auf dem Weiterweg begegneten wir einem wundersamen Baum mit Früchten, aber

 

ohne Blätter! Wunderschön rot bis orange und tiefgefroren. Was das für Früchte genau

 

sind, konnten weder ich noch „meine“ 5 Frauen stichhaltig erkunden.

 

Nun gut, es warteten noch andere schöne Sachen auf uns und so zogen wir weiter und

 

ließen den Baum samt seiner unbekannten Früchte da, wo er gewachsen ist.

 

 

Bei der Zeche Nachtigall viel uns ein besonderes

 

Häuschen auf. Ein Stromhäuschen vermute ich.

 

So schön kann man sonst eintönige Stromhäuschen

 

gestalten. Auf allen 4 Seiten waren Bilder des

 

Muttentals verewigt. Mir als Eisenbahnfan gefiel

 

natürlich das Bild mit der Dampflok BR 50 am besten.

 

Vorbei an der Zeche Nachtigall konnten wir auch immer wieder Blumen mit Frosthut sehen bis wir zum Steinbruch Dünkelberg kamen. Atemberaubend schön und mächtig. Die gefrorenen Bäume oben sahen aus wie im Frühling. Man kommt sich so klein und unbedeutend vor! Danke Vera für deine Bilder!

Hier war auch der Eingang zum Nachtigallstollen. Es reizt ja doch ziemlich hier mal in den Stollen rein zugehen.

Aber so schön und beeindruckend es auch ist, wir müssen weiter. Über den Hardensteiner Weg ging es vorbei an der Kletterwand des Deutschen Alpenvereins Sektion Witten zur Burg Hardenstein, wo wir auch unsere erste Rast machten. Natürlich in der Sonne weil wärmer. Hier erzählte ich etwas zur Geschichte der Burg und natürlich auch die Sage von

Goldemar!

 

Aber so schön und beeindruckend es auch ist, wir müssen weiter. Über den Hardensteiner Weg ging es vorbei an der Kletterwand des Deutschen Alpenvereins Sektion Witten zur Burg Hardenstein, wo wir auch unsere erste Rast machten. Natürlich in der Sonne weil wärmer. Hier erzählte ich etwas zur Geschichte der Burg und natürlich auch die Sage von Goldemar!


Nun folgte der erste steilere Anstieg, den „meine“ 5 Frauen ohne Murren oder Protest erfolgreich begingen. Quasi als ob nichts wäre, kamen alle oben an. Sichtlich erwärmt und auf Betriebstemperatur. Ich war so stolz auf meine Begleitung.

Echt cool meine Damen.

Oben auf dem Berg war natürlich immer noch und erst recht alles tiefgefroren, so dass ich die Damen bat, für ein Foto in der Sonne mal kurz zu bremsen. Leicht angenervt wegen der vielen Fotos haben sie es dann doch gemacht. Danke Ihr Lieben!


Wie das so ist wenn man einen Berg besteigt, geht es oben wie durch ein Wunder wieder runter. Natürlich auch hier wieder an zahlreichen Klein- und Kleinstzechen vorbei. Und jetzt geschah es, unerwartete Fragen kamen auf, die selbst einen Wf ins schleudern bringen können, der schon stramm auf die 60 zusteuert: Meine Damen wollten wissen, wo ist der Unter-schied zwischen Grube und Zeche und kurze Zeit später kam noch Schacht hinzu? Wohlgemerkt, wir befinden uns in einem Bergbaugebiet!

Schacht kriegt man möglicherweise noch hin, aber wo ist der Unterschied zwischen Grube und Zeche? Auslöser der Frage waren die unterschiedlichsten Bezeichnungen der Klein und Kleinst-Zechen oder Gruben, wie z.B. Zeche Renate, Göpel-schacht oder das Gruben und Feldbahnmuseum. Ein Blick nach Google konnte kurzfristig keine einleuchtende Erklärung

geben, so dass ich den Auftrag meiner Mitwanderer bekam für die nächste Wanderung hier für Klarheit zu sorgen.

Nur, wie das so ist bei einem guten Wf, sollte sich das ganze in Kürze schon wie von selbst klären! Unser Weg kam nun an der ehemaligen Zeche Herberholz vorbei. Hier gab es das Zechenhaus und daneben die Überbleibsel des SGV Heims Witten, was am 19.09.21 durch einen technischen Defekt, wie es heißt, abgebrannt ist. Die Ruine ist noch da. Übrigens war dieses SGV Heim nicht nur das älteste Haus in der Gegend, sondern auch ein ehemaliges Steigerhaus!

Zurück zum Zechenhaus. Hier sollte sich nun mein Auftrag erledigen, denn hier wartete schon Karl Ackermann. Nicht auf uns, sondern dass es warm wird im Zechenhaus. Er heizt hier hin und wieder das Haus auf, wegen der Feuchtigkeit. Meine lieben Frauen fragten nun den Fachmann, was der Unterschied zwischen Zechen und Grube sei und siehe da, es gibt keinen wirklichen Unterschied. Man könnte sagen, Klein- und Kleinstbetriebe sind Gruben und große wie die Zeche Nachtigall sind Zechen. Sonst ist es nur ein Sprachgebrauch über viele Jahre hinweg.

Damit war meine Aufgabe erledigt, meine Damen zufrieden. Gut, dass er es so gesagt hat!! Vielen Dank Herr Ackermann!!

Überraschend lud uns Karl Ackermann ein, doch ruhig mal ins Zechenhaus zu kommen und uns umzuschauen. Gesagt, getan. So bekamen wir spontan eine kurze Führung mit vielen Erklärungen. War richtig interessant, super und gemütlich. Was mir auch als sehr angenehm aufgefallen ist, war die Wärme in dem Haus. Geheizt mit Kohle. Das erinnerte mich sofort an meine Oma, die noch Kohleofen hatte. Eine wirklich angenehme Wärme.

Ich Danke Karl Ackermann für seine Offenheit und Freundlichkeit und die viele Liebe, die er in dieses Haus steckt, für die Erklärungen und für die Einladung, uns dieses Zechenhaus mal anzusehen. Alles Gute Ihnen, Herr Karl Ackermann!

 

Dennoch muss es auch weitergehen. Das nächste Objekt der Begierde wartete schon. Das Bethaus der Bergleute. Ja, tat-sächlich wurde hier gebetet, immer vor und nach der Schicht, denn so konnte man auch feststellen, ob wieder alle ans Tageslicht gekommen sind oder jemand fehlt.

Zu unserer nächsten Überraschung (was ich alles so eingebaut habe, oder auch nicht) und völlig spontan standen draußen Plakate: Kaffee, Tee, Kakao und Bratwurst. Alles im Bethaus der Bergleute:

Bratwurst nur 2 Euro! Darauf viel mein Auge. Jemand sagte, ein Kaffee wäre nicht schlecht, andere einen Tee oder Bratwurst, so entschlossen wir uns hier spontan einzukehren, was nicht unbedingt meine Art ist. Aber Bratwurst 2 Euro mit Toast und Senf, wer kann da schon Nein sagen? Ich nicht!!

Später kamen wir dann an Schloss Steinhausen vorbei, wo wir auf viele Skulpturen aus Metall gefertigt vorfanden. Die Sonne stand geradezu perfekt, so dass viele Skulpturen in einem rostigen Licht erschienen, was sie vielleicht auch sind. Die Sonne hebt es nur deutlicher hervor. Das Auto gefiel mir sehr sehr gut und gelungen!

 

Das Ende naht, doch zuvor überquerten wir nochmal die Ruhr und hatten einen super Blick auf das Ruhr-Viadukt der Bahn.

So kamen wir dann wieder an Haus Witten vorbei zum Wittener Hauptbahnhof. Hier musste Vera dann eine herbe Nieder-lage erfahren: ihr erhoffter Kuchen war nicht mehr da – ausverkauft. Welch brutale Enttäuschung für sie. Tapfer wie sie ist, hat sie dass aber mit Humor weggesteckt.

 

Mein persönlicher Fazit dieser Wanderung: „Meine“ lieben Mädels sind echt Klasse. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, diese Wanderung zu führen, ich hoffe den Damen auch!! Vielen Dank euch für die vielen guten Gespräche, für den Spaß, für eure Ohren, wenn ich was erzählt habe. Auch, dass ihr der Kälte die kalte Schulter gezeigt habt, einfach für alles. Ihr wart super und ich freue mich, wieder mit euch unterwegs zu sein in einer wunderschönen Natur mit vielen interessanten Orten und Begegnungen.

Das Muttental selbst ist eine herrliche Gegend, die danach schreit, im Sommer nochmal wieder zu kommen. Top!

Wf Norbert Bruse